Gebaute und natürliche Strukturen haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Menschen ihre Umgebung wahrnehmen und sich in ihr zurechtfinden. Elemente wie die Struktur des Straßennetzes (z. B. grid-artige Stadtpläne versus organisch gewachsene europäische Städte), die Bebauungsdichte sowie das Vorhandensein von Frei- und Grünflächen bestimmen maßgeblich, ob und wie wir uns orientieren können. Dabei spielen auch markante Wiedererkennungspunkte und Landmarken eine wichtige Rolle, da sie als mentale Ankerpunkte entlang von Blickachsen genutzt werden. Zusätzlich beeinflussen Verkehrsdichte und Verkehrsarten die Wahrnehmung des städtischen Raumes.
Virtuelle Umgebungen bieten die Möglichkeit, diese Faktoren systematisch zu variieren und ihre Auswirkungen isoliert zu untersuchen. Ziel der Masterarbeit ist es, zentrale Stellschrauben des städtischen Designs – wie Straßennetz, Bebauungsdichte, Frei- und Grünflächen sowie Verkehr – experimentell zu analysieren und ihren Einfluss auf Wahrnehmung, Orientierung und Wegfindung messbar zu machen. Dazu sollen verschiedene virtuelle Umgebungen modelliert, Navigationsaufgaben entwickelt und systematische Experimente mit Proband:innen durchgeführt werden. Die Ergebnisse tragen nicht nur zu einem tieferen Verständnis menschlicher Raumwahrnehmung bei, sondern liefern auch wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige städtebauliche Planung und Gestaltung.
